AUF WAS ICH IN MEINEM LEBEN WERT LEGE. | DOMICELLA

Grade in den Zwanzigern lege ich keinen Wert auf einen Prolloschlitten oder ein Eigenheim, das einem Schloss ähnelt – sei mal dahin gestellt ob Eigentumswohnung oder ein Haus. Stattdessen möchte ich das Leben in vollen Zügen genießen und mir so wenige Fußfesseln wie möglich schaffen. Egal ob mit einer teuren Mietwohnung, einem eigenen Auto oder einem Ratenkredit. All diese Dinge stellen für mich finanzielle Fesseln dar, die mich unflexible und abhängig machen von meinem Job, meiner jetzigen Situation, meinen jetzigen Lebensverhältnissen.

Jeden Monat musst du deine Raten oder deine Zahlungen leisten können. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass du immer arbeiten gehen und mindestens immer das gleiche Einkommen haben musst, um diese finanziellen Ausgaben stemmen zu können. Das heißt nicht, dass ich keine Lust auf arbeiten habe. Das bedeutet, dass ich mich frei und offen halten möchte. Was ist denn, wenn mir mein jetziger Job plötzlich keinen Spaß mehr macht und ich etwas völlig anders machen möchte? Was ist denn, wenn ich sage, ich habe Lust umzuziehen, ich möchte eine neue Stadt kennenlernen? Was ist, wenn ich mich schlagartig dafür entscheide völlig andere Luft, in einem anderen Land zu schnuppern, und wenn es auch nur für einen überschaubaren Zeitraum ist? Was ist, wenn ich einfach einen neuen Weg einschlagen möchte und dies mit all diesen unterschiedlichen „Fesseln“ nicht geht, weil ich vorher immer überlegen muss, ob das wirklich eine gute Entscheidung ist, ich meine Ausgaben dann noch halten kann und ich dann zusätzlich noch schauen muss, dass ich bei einem evtl. neuen Job mindestens genauso viel verdienen muss wie bisher? In dieser Situation kann ich nicht einfach aus dem Bauch heraus entscheiden und sagen, das Leben ist spannend und schön. Ich kann meine Entscheidungen nicht von einer Minute auf die andere treffen. Nicht mit finanziellen Verpflichtungen!

Leider denken nicht viele Personen in meinem Umkreis und in meiner Altersklasse so. Wenn ich zurück denke an mein Ausbildungsende und an meine Übernahme in ein Angestelltenverhältnis – dann habe ich genau diese Sachen vor Augen. Einigen Mitstreitern aus meiner Ausbildung ist es nicht aufgefallen, dass sie mehr Geld verdienen, weil sie sofort angefangen haben sich neue Autos zu kaufen oder schönere Wohnungen zu mieten. Natürlich ist das etwas Schönes, gar keine Frage. Allerdings dürfen sich dann diese Leute nicht beschweren, dass sie nicht mehr als in der Ausbildung auf dem Konto haben.

Es ist mehr. Doch wenn sie mit ihrem Einkommen stetig ihre Ausgaben erhöhen, fällt ihnen nicht auf, dass sie mehr Geld verdienen. Ganz im Gegenteil. Sie haben sich zwar schöne und neue Sachen gegönnt, doch auf lange Sicht tragen diese Dinge monatliche Kosten mit sich. Sie tragen Kosten mit sich, die sie irgendwann für selbstverständlich halten. So selbstverständlich, dass sie nicht bemerken, dass sie rein theoretisch mehr haben.

Und dann gibt es mich.


Ich wohne seit meinem ersten Lehrjahr in der gleichen Wohnung. Eine schöne große Wohnung für wenig Geld. Ausgestattet war sie am Anfang nur mit dem Nötigsten. Die Wohnung wurde nach und nach eingerichtet. So wie es eben finanziell gepasst hat. Meinen Führerschein habe ich während meiner Ausbildung gemacht. Ein Auto brauche ich allerdings nicht, weil ich mitten in der Stadt wohne. Alles ist gut zu Fuß erreichbar, ansonsten wird mit der Bahn gefahren. Meine monatlichen Fixausgaben haben sich in den letzten Jahren nicht großartig verändert. Ich habe alles was ich brauche. Was sich aber verändert hat, ist mein Einkommen. Angefangen bei monatlichen 500 Euro bin ich schon weit über einem Azubigehalt hinaus. Ich bin ja schließlich festangestellt mit abgeschlossener Ausbildung. Und dies spüre ich jeden Monat. Und dann kommen wir an den Punkt, wo andere sagen, dass ich verschwenderisch bin. Wo sie sagen, dass ich mein Geld zum Fenster raus werfe. Wo sie sagen ich gebe mein Geld für Unnützes aus und sie mich als schlechten Einfluss bezeichnen.

Es ist anmaßend, wenn andere so über meine Lebensweise reden, zumal das nur ich allein beurteilen kann. Während andere einen schicken Audi fahren, kaufe ich mir teure Taschen und viele Uhren. Während andere eine 80 qm Wohnung haben mit Mamorbad, kaufe ich mir mehrere Pandoraarmbänder oder Jeanshosen für 150 Euro.

Ich sage nicht, dass die Art und Weise wie die anderen ihr Geld ausgeben verkehrt ist. Ich möchte damit sagen, dass es darauf ankommt, auf was sie wert legen in ihrem Leben. Dem einem ist es wichtig ein neues schnelles Auto zu haben, dem anderen ist es wichtig jedes Jahr 4 mal in den Urlaub zu fliegen. Mir ist es wichtig, mir das zu gönnen was mir gefällt und dabei nicht überlegen zu müssen, ob ich mir das leisten kann. Das ist mein persönlicher Luxus. Das ist mein aktueller Lebensstil und das ist meine Einstellung.

Dafür gehe ich täglich arbeiten und am Ende sind viele doch neidisch auf das was ich habe und wie ich es mache - Karte durch ohne mit der Wimper zu zucken. ;-)

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