Die Schuhe | Miamicella's Hochzeitsreport

Wir lieben Schuhe! Aber nicht irgendwelche. Es ist echte Sneakerliebe. Bunt müssen sie sein. Auffällig. Kein Standard.

 

Ich glaube mein Mann wurde bereits mit Air Max an den Füßen geboren. Ungern wollte ich ihm diesen Komfort an einem unserer wichtigsten gemeinsamen Tage im Leben nehmen. Da wir sowieso nicht mit klassischen weißen Pumps und schwarzen Anzugsschuhen heiraten wollten, war unsere Idee perfekt!

 

Meine Lieblingsfarbe ist rot. Ich habe mir eine rot-weiße Hochzeit gewünscht. Wieso also nicht rote Schuhe? Bei mir stand fest: rote Absatzschuhe müssen her. Zu einem weißen kurzen Kleid passt das einfach.

 

Wie bereits bei der Kleidersuche hatte ich keinen Erfolg in den Schuhgeschäften von Leipzig. Alle Schuhe waren dunkelrot. Nicht richtig rot. Nicht knallrot. Ich verlagerte meine Suche ins Internet. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so lange nach roten Absatzschuhen suchen muss.

 

Geduld zahlt sich allerdings aus. Und da waren sie. Meine roten Hochzeitsschuhe von Tamaris gefunden auf Zalando. Seite 137 von 249. Sofort bestellt und zwei Tage später waren sie da.

 

Bei dem Bräutigam war das schon schwieriger. Es gibt keine komplett roten knalligen Nike Air Max. Nur, wenn sie individuell beauftragt und hergestellt werden. Also ab ins Internet und eine Bestellung für Nike ID Air Max in der Farbe „atomic red“ beauftragt. Als Highlight haben wir auf die Schuhe „Just married“ drucken lassen. Am Ende der Bestellung wurde uns die Lieferzeit mitgeteilt. Man oh man… am 1. September sollten sie geliefert werden. Es durfte also nichts schief gehen, sonst muss der Mann barfuß gehen.

 

Bereits nach zwei Wochen wurden die Schuhe geliefert. Wir waren überwältigt wie schnell unsere Bestellung bearbeitet und produziert wurde.

 

Ganz aufgeregt öffneten wir den Karton. Ja, die Schuhe waren schön. Aber irgendwie nicht das was wir uns vorstellten. Sie waren irgendwie… naja… nicht rot. Sie waren pink/orange.

Oben: Abbildung der Farbe "atomic red" auf nike.de
Unten: tatsächlich gelieferte Farbe (schwer mit der Kamera einzufangen)

 

Wir überlegten hin und her was wir nun tun sollen. Nach drei Telefonaten mit der Kundenhotline beschlossen wir die Schuhe zu reklamieren. Wir mussten die Schuhe von allen Seiten fotografieren und die Bilder an Nike schicken. Uns wurde erklärt, dass die Farbe im Onlineshop nicht richtig angezeigt werden kann.

 

Und nun? Nike machte den Vorschlag eine neue Bestellung aufzugeben mit einer anderen Farbe.

 

Die pünktliche Lieferung zu unserer Hochzeit konnte uns nicht garantiert werden. Nike hätte keinen Einfluss auf Produktions- und Lieferzeiten.

 

Was hatten wir zu verlieren? Im schlimmsten Fall hat der Bräutigam keine Schuhe, weil sie nicht rechtzeitig geliefert werden. Das hatte er jetzt aber auch nicht. Im besten Fall kommen sie pünktlich und alles ist perfekt.

 

Gut dachten wir… wir haben die letzten Jahre so viele Pluspunkte durch gute Taten gesammelt, vielleicht haben wir Glück.

 

Also neu bestellt und gerechnet. Der angezeigte Liefertermin war der 16. September. Nach unserer ersten Bestellung wussten wir, dass die Produktion nicht so lange dauert. Wir rechneten und rechneten. Liefertag: 2. September 2015. Wir machten uns einen Schlachtplan. Sobald wir die Versandbestätigung erhalten, terrorisieren wir HERMES. Wir mussten den Paketlieferer verklickern, dass es wichtig ist. Das es wirklich wichtig ist. Er muss uns das Paket so schnell wie möglich und so früh wie möglich bringen. Egal was es kostet.

 

Zwei Wochen später hatten wir die Schuhe in der Hand. Am 29. August. Wir öffneten den Karton. Die Schuhe waren mehrmals eingewickelt. Plötzlich blitze ein Stück Farbe durch das Papier. Sie waren „all red“!

 

Wir konnten unser Glück kaum fassen. Sie waren so schön und einfach genau nach unserer Vorstellung.

 

Am liebsten hätte mein Mann sie schon angezogen um sie der ganzen Leipziger Innenstadt zu präsentieren. Aber er musste sich noch ein paar Tage gedulden.